Berufliche Qualifizierung von Integrationsschwierigen Jugendlichen

Leitung:  Prof. Dr. Klaus Rütters
Team:  U. Anders, geb. Börchers (M.A., Dipl.-Berufspäd.)
Projektstart:  2001
Datum Projektende:  31-12-05
Förderung:  Anschubfinanzierung aus Mitteln des Innovationspools der Universität, Förderkreis der Berufsbildenden Schule 6 der Region Hannover, Volkswagen Coaching GmbH
Laufzeit:  2001 - 2005
Ist abgeschlossen:  ja

Der Schulversuch zielt auf eine berufsqualifizierende Ausbildung für Jugendliche mit Integrationsschwierigkeiten. Er wird als Kooperationsvorhaben "Schule-Industrie" gemeinsam von der Berufsbildenden Schule VI der Landeshauptstadt Hannover als Versuchsträger und der VW Coaching GmbH Hannover durchgeführt. Neben der Qualifizierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist ein weiteres Ziel dieses Schulversuchs, die Maßnahme zu verstetigen, d.h. sie zu einer festen beruflichen Qualifizierungsmaßnahme für integrationsschwierige (meist ausländische) Jugendliche zu entwickeln.

Die wissenschaftliche Begleitung nimmt, im Sinne von versuchsintegrierter Begleitforschung, neben der dokumentierenden auch eine beratende bzw. versuchsunterstützende Aufgabe wahr. Insbesondere gilt es, die verschiedenen Prozesselemente wie Begleitung und Reflexion sowie Verfahren der Qualitätssicherung mit dem situativen und institutionellen Kontext des Schulversuches in Beziehung zu setzen. Daraus ergibt sich einerseits die Aufgabe, die Versuchsdurchführung zu dokumentieren und andererseits in den Entwicklungs- und Optimierungsprozess beratend einzugreifen. Diese, als responsive Evaluation bezeichnete, Methodologie sieht vor, die am Programm bzw. Curriculum beteiligten Akteure (in diesem Fall Schüler, Ausbilder, Lehrer, Sozialpädagogin, Finanzgeber, Wissenschaftler) zu aktiven Kommunikationspartnern des Evaluationsteams zu machen. Dieser Ansatz ist kommunikations- und prozessorientiert.

Zentrale Aufgabenstellungen der wissenschaftlichen Begleitung sind:

  • Unterstützung des Durchführungsträgers bei der Entwicklung und Erprobung des Modellversuchskonzeptes,
  • Dokumentation des Konzeptes, der Durchführung und der Ergebnisse des Modellversuches,
  • Identifizierung und Präzisierung von Problemstellungen sowie Entwicklung von Lösungsvorschlägen,
  • Einbeziehung der versuchsintegriert gewonnenen Forschungsergebnisse in den laufenden Modellversuch,
  • Analyse und Bewertung des Modellversuchskonzeptes im Hinblick auf zentrale Fragestellungen und Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung:
    • leitende Fragestellung:
      Ist das dual-kooperative Ausbildungsmodell geeignet, um Jugendliche mit Integrationsschwierigkeiten in die Erwerbstätigkeit zu führen?
    • spezielle Fragestellungen:
      Was sind die individuellen, institutionellen und curricularen Besonderheiten und wie wirken diese sich auf die Modellversuchsergebnisse aus?
      Welche Bedeutung haben die finanzielle Unterstützung der Schüler und der zu erreichende Berufsabschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf für die Motivation und die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer?
      Können die in dem Schulversuchsdesign festgelegten innovativen Elemente realisiert werden?


Die wissenschaftliche Begleitung im Sinne der responsiven Evaluation bedient sich der üblichen qualitativen und quantitativen sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden. Der wesentliche Unterschied zu anderen Forschungsansätzen liegt also nicht in der Methodologie, sondern darin, dass versucht wird, gewonnene Ergebnisse direkt in den Schulversuch einzubringen und damit den Erfolg des Versuchs zu sichern.

Entsprechend der Aufgabenbeschreibung werden die Zwischenergebnisse und das Endergebnis des Schulversuchs dokumentiert und dem Durchführungs- und Kostenträger sowie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei sollen die Relevanz und Effizienz der Schulversuchsstrategie, die ablaufenden Prozesse in den Durchführungsphasen sowie die Erreichung der erwarteten Innovationseffekte und Ziele sowie die Chancen für eine Verstetigung der Maßnahme bewertet werden.

Veröffentlichungen:

Börchers, U.; Rütters, K.: Ausbildung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf zum Teilezurichter in einer dual-kooperativen Berufsfachschule. In: Bojanowski, A.; Ratschinski, G.; Straßer, P. (Hrsg.): Diesseits vom Abseits - Studien zu einer beruflichen Förderwissenschaft für benachteiligte Jugendliche. Bielefeld: Bertelsmann 2005